Wer hat's erfunden?
Die Frage nach der Herkunft des Krapfens, wie wir ihn heute vor allem zur Faschingszeit verspeisen, wird von einigen Mythen und Legenden beherrscht. Doch was ist wirklich dran? Wir gehen der Sache auf den Grund.

Eine Geschichte besagt, dass eine Wiener Zuckerbäckerin namens Cäcilia Krapf die Erfinderin der Krapfen ist. Cäcilia soll nämlich im Streit mit ihrem Ehemann auf die süßen Teigkugeln gekommen sein. Aus Wut habe Cäcilia ein Stück Germteig nach ihrem Göttergatten geworfen. Ungeschickterweise landete es in einem Topf mit siedendem Fett – et voilà – der Krapfen war geboren.
Doch ist das die wahre Geschichte vom Krapfen wie wir ihn heute kennen? Oder ist der Begründer der Leckereien ein Berliner Zuckerbäcker? Er soll ein Gebäck in Form von Kanonenkugeln für Soldaten Friedrich des Großen hergestellt haben. Dies besagen zumindest andere Erzählungen.
Wir glauben: Weder noch. Denn schon die Römer um 140 v. Chr. backten die süßen Kugeln und verfeinerten sie mit Honig und Mohn. Sie wurden auf den Namen „Globuli“ getauft und für einen Liebeszauber verantwortlich gemacht – darum waren sie auch damals schon sehr beliebt.

Forscher gehen davon aus, dass die Herkunft der Bezeichnung „Krapfen“ aus dem Mittelalter stammt. Denn „Krapfen“ lässt sich auf das althochdeutsche Wort „krapho“ zurückführen, was so viel wie „Haken, Kralle“ bedeutet. Das Gebäck ist somit offenbar nach seinem ursprünglich haken- oder krallenförmigen Aussehen benannt worden.
Cäcilia Krapf ist somit zwar nicht die Namensgeberin oder Erfinderin des Krapfens, trug aber wesentlich zum Erfolg bei. Denn ihre „Cillykugeln“ waren die eigentlichen Vorbilder für unsere Faschingskrapfen und haben bereits die Hofbälle im 19. Jahrhundert versüßt. Während des Wiener Kongresses im Jahr 1815 sollen rund zehn Millionen Krapfen verspeist worden sein. Auch damals war das süße Gebäck immer da, wo Menschen feierten oder zusammenkamen.
Dass die Krapfen aber vor allem zur Faschingszeit beliebt sind, kommt nicht von ungefähr: Mönche rieten schon vor Jahrzehnten an, sich vor der 40 tägigen Fastenzeit noch einmal mit den Kalorienbomben den Bauch vollzuschlagen. Also, worauf wartet ihr noch – ihr habt die Mönche gehört: Bis Aschermittwoch noch einmal ordentlich zubeißen!
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