Interview mit Georg Piegger

Georg Piegger bewirtschaftet seinen Bauernhof in Sistrans seit 1998 als Bio-Betrieb. Schon viele Jahre baut er dort für Bio vom Berg Getreide in Bio-Qualität an. Doch damit nicht genug: neben seiner Arbeit am Hof wirkt er in der Abteilung „Energie & Umwelt“ bei MPREIS mit und bewirtschaftet Thereses Bio-Feld – direkt neben unserer Bäckerei.

Warum hast du dich dazu entschieden, auf Bio-Landwirtschaft zu setzen?

Weil ich mit und nicht gegen die Natur arbeiten will. Unsere Kinder haben uns die Natur vorübergehend zur Obhut überlassen. Dementsprechend haben wir den Auftrag, möglichst gut darauf aufzupassen. Außerdem will ich, dass sich meine Produkte von der Massenware abheben. Bio-Produkte können dem Konsumenten einen Mehrwert bieten.

Welche Herausforderungen gibt es für dich beim Bio-Getreide-Anbau in Tirol?

Die klimatischen Voraussetzungen sind durch die – für Getreide – hohen Niederschläge und die kürzere Vegetationszeit herausfordernd. Technische Hilfsmittel (Trocknungen, Mähdrescher, etc.) sind in Tirol nicht in dem Ausmaß verfügbar, wie in traditionellen Getreideanbauregionen – hier kann man sich mit Kreativität und Einfallsreichtum aber gut weiterhelfen.

Welche Themen findest du besonders interessant?

Ansätze der regenerativen Landwirtschaft: Durch geeignete Maßnahmen versucht man hierbei den Humusaufbau (bewirkt auch CO2 Bindung im Boden) und die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit zu fördern. Gleichzeit lassen sich aber ansprechende Qualitäten und Erträge erzielen, die die wirtschaftliche Basis des Betriebes sichern. Letztlich ist auch ein Biobetrieb vom wirtschaftlichen Erfolg seines Gesamtkonzeptes abhängig.

Kaufst du ausschließlich Bio-Produkte?

Ich versuche bio, regional und saisonal einzukaufen – schaffe das zwar nicht immer, aber immer öfter. Mitunter gewinnt der innere Schweinehund, wenn er sich irgendwas einbildet, das es eben gerade nicht in Bio gibt.

Was ist das Besondere an Thereses Bio Feld?

Von den natürlichen Voraussetzungen (Bodenart, Gelände, Seehöhe etc.) her ist das Feld an einem der besten Ackerbaustandorte in Tirol – das erweitert die Möglichkeiten in der Bewirtschaftung deutlich. Besonders schön ist auch die unmittelbare Nähe zum Ort (Bäckerei), wo das Getreide anschließend zu Brot verarbeitet wird. Regionaler geht’s kaum.

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Bio Brote aus Bio vom Berg Getreide:

WAS HEISST BIO?

Unter allen Landbewirtschaftungsformen gilt die biologische Landwirtschaft als die umweltschonendste. Bio ist aber mehr als nur Verzicht auf Chemie. Ganzheitlich vernetztes Denken und ein möglichst geschlossener Betriebskreislauf mit einer vielfältigen Struktur sind die Grundlagen und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche biologische Landwirtschaft. Reines Wasser, gesunde Böden, Schutz des Klimas und ein Artenreichtum sind Zusatzleistungen der biologischen Landwirtschaft von denen wir alle profitieren.

 

Wer ist BIO AUSTRIA?

BIO AUSTRIA ist der Verband der österreichischen Biobauern und Biobäuerinnen. Mit rund 12.500 Mitgliedern, bezogen auf die Mitgliederzahl, ist er der größte Bioverband Europas und repräsentiert mehr als die Hälfte der heimischen Bio-Landwirtschaft. Alle BIO AUSTRIA-Mitgliedsbetriebe produzieren eine besondere Qualität, denn sie erfüllen zusätzlich zu den EU-Bio-Richtlinien die höheren Produktionsrichtlinien des Verbands.

Weitere Infos unter: www.bio-austria.at

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