Dr. Christian Marth
zum Thema Brustkrebs
Brustkrebs – eine bösartige Veränderung des Brustgewebes: Allein in Tirol erfahren jedes Jahr knapp 500 Frauen diese Diagnose. Welche Risikofaktoren es für das Auftreten gibt, wie diese minimiert werden können und die Krankheit frühzeitig erkannt werden kann, hat Univ.-Prof. Dr. Christian Marth, Präsident der Österreichischen Krebshilfe Tirol für uns zusammengefasst.
Rund 5.500 Frauen und etwa 75 Männer erkranken jährlich in Österreich an Brustkrebs. Allein in Tirol erfahren jedes Jahr knapp 500 Frauen diese Diagnose. Damit erwarten wir für jede achte bis neunte Frau im Lauf ihres Lebens die Entwicklung von Brustkrebs.
Die Häufigkeit war in den letzten Jahren ziemlich konstant, allerdings ist glücklicherweise die Sterblichkeit deutlich – um etwa 13% - zurückgegangen. Dies ist ein Erfolg dank intensivierter Früherkennung und besserer Behandlung.
Risikofaktoren für das Auftreten von Brustkrebs sind:
- frühe erste Regelblutung
- späte letzte Regelblutung
- keine oder späte Schwangerschaft
- Gewebsproben aus der Brust oder diagnostizierte Krebsvorstufen
- familiäre Belastung
- wenig aktive Bewegung oder Sport
- Hormontherapie im Wechsel
- Alkohol
- Übergewicht
Ein entscheidender Faktor für eine günstige Prognose ist eine frühzeitige Entdeckung. Dazu empfehlen wir vor allem die Screening-Mammographie, die derzeit ab einem Alter von 40 Jahren alle zwei Jahre kostenfrei durchgeführt wird. Leider nimmt derzeit in Österreich nur etwa ein Drittel der Frauen diese Brustkrebs-Früherkennungsmaßnahme an.
Die Erfahrungen in Tirol haben gezeigt, dass bei Patientinnen, die regelmäßig eine Mammographie in Anspruch genommen hatten, die Tumorgröße deutlich kleiner und deutlich seltener Lymphknoten befallen waren. Dies ist ein klarer Hinweis darauf, dass eine Teilnahme an der Früherkennungs-Mammographie bestmögliche Heilungsaussichten bietet.
Die Therapie hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt, in den allermeisten Fällen reicht heute eine brusterhaltende Operation und Entfernung eines Lymphknotens aus der Achselhöhle als operative Therapie. Nach dieser brusterhaltenden Operation wird eine Strahlentherapie sowie weitere Behandlungsmodalitäten angeboten. Hier spielen Antihormone, Chemotherapie und zielgerichtete Tumortherapie mit z.B. Antikörpern, eine große Rolle.
Zusammenfassend möchte ich feststellen, dass das Brustkrebsrisiko durch gesunde Lebensumstände und insbesondere Sport vermindert werden kann. Die Durchführung der regelmäßigen Mammographie ab dem 40. Lebensjahr ermöglicht die rechtzeitige Diagnose. Der Zugang zu zertifizierten Brustgesundheitszentren, welche die modernste Therapie und klinische Studien anbieten, garantiert die besten Heilungschancen.
Univ.-Prof. Dr. Christian Marth
Präsident Österreichische Krebshilfe Tirol
Direktor Department Frauenheilkunde
Univ.-Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
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